Kuba 2007 - 2017

2007 - mit dem Rad von Holguin nach Havanna

Im Januar 2007 sind meine Frau Kerstin und ich von Holguin nach Havanna mit dem Fahrrad gefahren. Wir hatten lediglich den Hin- und Rückflug gebucht.Gleich zu Beginn schien es schief zu gehen, da unser Flugzeug einen Motorschaden hatte und wir vier Stunden verspätet in der Dunkelheit ankamen. Mit Hilfe eines freundlichen Taxifahrers fanden wir eine erste Unterkunft und von da an, ging alles gut: wenn wir ein Problem hatten, fanden sich immer hilfsbereite Kubaner.

2008 - zum Carnaval nach Santiago de Cuba

Im Sommer 2008 bin ich alleine nach Kuba gefahren. Mein Ziel war es, den Carnaval von Santiago de Cuba zu fotografieren. Um es kurz zu sagen, es ist mir nicht gelungen. Das fotografische Ergebnis dieser Reise sind hauptsächlich Portraits von Menschen, denen ich begegnete.

2009 - zur Ausstellung in Holguin während der Romerias de Mayo

Im Jahr 2008 hatte ich die Fotos unserer Kuba Reisebei ESTEC ausgestellt. Sie fand einen guten Anklang. Da mir dies nicht besonders schwierig erschien – schließlich ist Kuba fern und exotisch, bemühte ich mich um eine Ausstellungsmöglichkeit in Kuba. Ich wurde zum jährlich stattfindenden Festival in Holguin, zu den Romerias de Mayo eingeladen. Zusammen fuhren wir nach Holguin, um die Fotos unserer gemeinsamen Radtour durch Kuba aus- und zur Diskussion zu stellen. Sie fand unter dem Titel: „Gente y Paises“ statt.

2012 - Oriente per bike

Der östliche Teil Kubas ist der vom Tourismus am Wenigsten erschlossene. Das hat seine Gründe: zum einen sind die Straßen bedeutend schlechter unterhalten, als im Rest des Landes, zwischen Mayari und Moa befindet sich ein extensiver Nickelabbau, der die kubanische Landschaft im Nordosten prägt. Die Ausmaße sieht man am deutlichsten auf Satellitenbildern von der Gegend um Moa herum. Die rote Erde ist aufgerissen, um das blau schimmernde Nickelerz zu gewinnen. Die damit einhergehende Verunreinigung der Flüsse und der Luft beeinflusst das Leben der Kubaner. Das Meer bei Moa ist stark verschmutzt.

Hinter Moa beginnen die Berge, die Landschaft ist wieder heil, es kommen nur ab und zu kleine Dörfer. In einem übernachteten wir bei einer freundlichen Familie im Garten in unserem mitgenommenen Zelt. Wir besuchten den Humboldt Park und Baracoa.

2015 - Occidente per bike

Noch einmal wollten wir eine ausgedehnte Radtour durch Kuba machen. Diesmal nahmen wir uns den Westen des Landes vor. Es ist die Gegend, in der der Tabak angebaut wird, die traditionell von der Landwirtschaft dominiert ist. Es gibt idyllische Cayos, die mit dem Fahrrad erreichbar sind und natürlich die Karstgebirge bei Viñales, eine der Touristenattraktionen Kubas. Auf dieser Reise haben wir beide unabhängig voneinander Tagebuch geschrieben und dies am Ende in einem gemeinsamen Buch zusammengefasst.

2016 - zu Fidels Beerdigung

Am Sonnabend, den 26. November hören wir beim Frühstück, dass Fidel Castro am Vorabend
gestorben ist. In Kuba ist für neun Tage Staatstrauer angesetzt. Am Sonntag, den 4. Dezember soll er in Santiago de Cuba beerdigt werden.
Im Fernsehen laufen Dokumentationen über Fidels Leben und das Leben der Kubaner unter Fidel. Es werden alle Facetten belichtet und man kann sich aussuchen, welcher Interpretation man folgen möchte. Wir sind oft auf die Karibik Insel geflogen und haben dort einige Freunde und Bekannte. Wie werden sie den Tod ihres ‚maximo liders‘ erfahren?

Am Montagmorgen, wieder beim Frühstück, sage ich zu Kerstin „Wir hätten eigentlich nach Kuba fliegen können, um uns selbst ein Bild davon zu machen, wie die Kubaner das Ableben Fidels
erleben“. Ihre Antwort: „Warum hätten, du kannst es doch noch?“.
Und so kommt es, dass ich am nächsten Tag gegen Mittag das Flugzeug in Richtung Holguin/Kuba besteige.

Das Tagebuch mit vielen Fotos habe ich in einem Buch zusammengefasst: „Warten auf Fidel“.

2017 - Der Osten Kubas

Dieses Mal hatten wir uns ein Auto gemietet. Der Vorteil, schneller vorwärts zu kommen wird durch den Nachteil, weniger zu sehen und weniger zu fotografieren aufgehoben.  Dies war aber eigentlich nicht so schlimm, da wirunsere Bekannten so einfacher besuchen konnten. Wir fuhren von Holguin über Puerto Padre nach Gibara, besuchten dort das Festival des „Cine pobre“, fuhren weiter in die Nickelstadt Moa, von dort aus nach Baracoa, dann nach Santiago de Cuba, in die Sierra Maestra und schließlich über Bayamo zurück nach Holguin.

Zwischen Moa und Baraco kamen wir in einem tropischen Unwetter zurecht. Es regnete so stark, dass die Behelfsstraße über den Fluss unter Wasser stand. Wir trauten uns erst am zweiten Tag zu fahren, das Wasser war nicht niedriger geworden, wir folgten der Empfehlung eines anderen Autofahrers, der sagte: „in der Mitte fahren, Gas geben und zu Gott beten“.

Nach Baracoa fuhren wir auf die andere Seite des Gebirges, wo es trocken und steinig ist. In einem Dorf in der Sierra Maestra waren wir zu einer Geburtstagsfeier eingeladen. Die Tochter unserer Bekannten ist 15 Jahre alt geworden.